Chronik – Teil #2

Die Entwicklung der jungen Wehr zu einer starken Einsatzgruppe

Wie die Zeugnisse aus der damaligen Zeit ausweisen, qualifizierte sich die Bühlauer Wehr in den folgenden Jahren nach ihrer Gründung zu einer verlässlichen Feuerlöschgruppe.

Die durchgeführten Einsätze bewiesen, das die Kameraden in der Lage waren, die anstehenden Aufgaben in dem immer größer werdenden und sich zum Kuraufenthaltsort entwickelnden Bühlau zu bewältigen. Es konnten Brände erfolgreich bekämpft und Hilfeleistungen jeglicher Art durchgeführt werden. Auch für die weitere Umgebung des Ortes war die Bühlauer Wehr zuständig.

Die Einsätze wurden in Brandberichten festgehalten. Im Fischerschen Grundstück des Ortes Weißig wurde am 8. Juni 1902 gemeinsam mit anderen Wehren ein Gebäudebrand gelöscht. Trotz des relativ langen Anrückewegs war in diesem Fall die Bühlauer Feuerwehr als erste am Einsatzort und konnte demzufolge auch als erste Löschwasser bereitstellen.

Auch Übungen im größeren Umfang wurden mit verschiedenen Wehren und Rettungsdiensten vorbereitet, durchgeführt und bewertet. Der Personalbestand der Wehr wuchs zunehmend und die Ausrüstung musste ständig erweitert werden. Geselligkeit wurde unterstützt durch eine eigene Musikkapelle, die nicht nur zu Feuerwehranlässen auftrat, sondern auch bei gegebenen Anlässen innerhalb und  außerhalb Bühlaus, wie z.B. beim „Vogelschießen“, bei Stiftungs- und Familienfesten und bei verschiedenen Veranstaltungen im und vor dem Kurhaus Bühlau spielte.

Bald merkte man, dass das Spritzenhaus auf der Quohrener Straße nicht mehr den ständig wachsenden Anforderungen entsprach. Außerdem lag das Gebäude für Bühlau mit seinen Ortsteilen Neubühlau und Grund sehr dezentralisiert.

Am 29. Juni 1914 wurde deshalb mit dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses auf der heutigen Neukircher Straße 1 begonnen.

Bereits nach einjähriger Bauzeit konnte dieses Gebäude der FFw übergeben werden. Es wurde nach den modernsten Richtlinien gestaltet und verfügt über 3 Geräte- und Fahrzeughallen sowie über entsprechende Räume für die theoretischen Schulungen und Ausbildungen. Im Obergeschoss wurden Dienstwohnungen für Feuerwehrkameraden eingerichtet.

Heute sind im Obergeschoss der neue Clubraum, die Küche, das Wehrleiterzimmer sowie die Räume der Jugendfeuerwehr untergebracht.

Während des ersten Weltkrieges war allerdings die kontinuierliche Arbeit der Feuerwehr durch Einberufungen der Kameraden zum Kriegsdienst gestört. Teilweise musste sogar die Bühlauer Gemeindevertretung Aufgaben des Brandschutzes mit übernehmen.

Erst als die zum Wehrdienst eingezogenen Männer und Jugendlichen aus dem Krieg 1918 in die Gemeinde zurückkehrten, gelang es dem Tierarzt Dr. Lohse mit dem Personalbestand und weiteren geeigneten Bühlauer Bürgern wieder eine einsatzfähige Wehr aufzubauen.

Als Feuerwehrhauptmann wurde der Baumeister Georg Pötzsch vorgeschlagen und gewählt. Das Emblem der nunmehr Städtischen Freiwilligen Feuerwehr Bühlaus  wurde in Anlehnung an das Ortswappen neu gestaltet und zierte die Fahne und eine Anstecknadel für die FFW.

Als Ausrüstung standen dem Steigerzug eine mechanische ausziehbare Leiter zur Verfügung und die Wehr konnte sich später in Folge der Eingemeindung Bühlaus zur Stadt Dresden im Jahre 1921 durch weitere moderne Gerätschaften präsentieren.

Dazu zählte vor allem die erste Motorspritze Modell „Siegerin“ von 1927. Aus dem Jahresbericht von 1927 geht z.B. hervor, dass die Bühlauer Wehr erfolgreich die Großfeuer in Weißig (Scheunenbrand am 18. März), auf der Quohrener Straße 29 (Scheunenbrand am 13. August) und im Rittergut Helfenberg (Großfeuer am 15. September) bekämpfte.

Die eigentliche Modernisierung wurde aber durch die Bereitstellung eines neuen Fahrzeuges am 19. Dezember 1931 eingeleitet. Mit diesem 50 PS Mercedes konnten die körperlichen Anstrengungen der Kameraden stark vermindert werden und man war bedeutend schneller am Einsatzort als mit der pferdegezogenen Spritze.

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